Orchestertage am Ratzeburger See

Leitung: Andreas Klaue

Kurs-Nr. D/1/2025

Verlängerung der Anmeldefrist bis Montag, den 20.01.2025

Programmvorschlag:

Friedrich Silcher: Ouvertüre in c (Fl. I/II, Klar. in C I/II und Streicher)

Joh. Chr. Fr. Bach: Sinfonia B-Dur (1794) (1 Fl., 2 Klar., 1 Fg., 2 Hr. und Streicher)

Philipp Friederich Silcher, * 27. Juni 1789 in Schnait (Württ.), † 26. Aug. 1860 in Tübingen, war Sohn eines musikalischen Lehrers. Die Begegnung mit Carl Maria von Weber ließ ihn sich in seinem Schwanken zwischen seiner zeichnerischen und musikalischen Begabung für die Musik entscheiden. So ging er 1815 als Privatmusiklehrer und zugleich als Klavier- und Kompositions-Schüler von Conradin Kreutzer und Johann Nepomuk Hummel nach Stuttgart. Sein musikalisches Schaffen widmete er überwiegend der Chorarbeit in Tübingen. Als Komponist von Orchesterwerken ist Fr. Silcher nahezu unbekannt. Sein Experimentierorchester war das „Musik-Collegium“ im „Evangelischen Stift“ ebenfalls in Tübingen, welches er aufgebaut hatte.

Zwei Ouvertüren sind die einzigen überlieferten Kompositionen Silchers für Orchester. Die Eingangstakte der Ouvertüre in c-Moll erinnern stark an die Eingangstakte von Beethovens drittem Klavierkonzert. Ansonsten ist der kompositorische Einfluß W. A. Mozarts und C. M. von Webers gut erkennbar.

Johann Christoph Friedrich Bach, * 21. Juni 1732 in Leipzig, † 26. Januar 1795 in Bückeburg, der „Bückeburger Bach“, war der älteste überlebende Sohn aus Johann Sebastian Bachs Ehe mit Anna Magdalena Wilcke. Seine musikalische Ausbildung empfing er u. a. vom Vater. Gleich Carl Philipp Emanuel wandte Friedrich Bach sich dann in Leipzig zunächst dem Jurastudium zu, um schließlich ebenfalls Musiker zu werden. Als 18-jähriger trat er im Frühjahr 1750 als „Hochgräflicher Schaumburg-Lippischer Cammer-Musicus“ in die Dienste des Grafen Wilhelm zu Bückeburg, wo er bis zu seinem Tode 1795 verblieb, nachdem er 1758 oder 1759 zum „Concert-Meister“ und Leiter der Hofkapelle aufgerückt war.

Die Bückeburger Hofkapelle, einer der besten unter den deutschen fürstlichen Hofkapellen, war unter Graf Wilhelm nach italienischem Geschmack aufgezogen. Bach, der „sich hiernach zu richten“ wußte, führte unzählige Sinfonien, Opern, Oratorien, Kantaten und Kammermusik der bekannteren italienischen Komponisten (von Rinaldo di Capua bis Pergolesi, Hasse, Jomelli, Tartini, Scarlatti usw.) auf. Daneben erklangen auch die Werke deutscher Komponisten: Stamitz, Eichner, Haydn, Holzbauer, Rolle usw. Bachs eigene Kompositionen dürften trotz ihrer Anlehnung an die ital. Richtung nicht immer die Billigung des Fürsten gefunden haben. Ein Großteil seines umfänglichen Schaffens wurde außerhalb Bückeburgs aufgeführt. Dieser Zustand änderte sich auch nicht mit dem Tode des Fürsten Wilhelm (1777), dem Philipp Ernst folgte.

1787 verstarb auch Philipp Ernst, und Bach huldigte der Witwe und neuen Regentin Juliane Wilhelmine. Sie war eine große Förderin der Künste und bemerkenswerte Pianistin. Als 63-jähriger verstarb Johann Christoph Friedrich „nach einem kurzen Krankenlager ... an hitzigem Brustfieber“ und wurde in Bückeburg beigesetzt.

Johann Christoph Friedrich wird als ein fleißiger und frommer Mensch geschildert, dessen heitere, „zufriedene und liebenswürdige Natur“, seine „Rechtschaffenheit, Seelengröße, Dienstfertigkeit und Gefälligkeit“ ihn überall wohlangesehen und geachtet sein ließen. Welche Wertschätzung man ihm vor allem bei Hofe entgegenbrachte, beweist nicht zuletzt die Tatsache, daß Graf Wilhelm Taufpate bei Johann Christoph Friedrichs Sohn Wilhelm Friedrich Ernst war.

Für die Konzerte am Bückeburger Hof schrieb Johann Christoph Friedrich Bach zwischen 1792 und 1795 mindestens 12 Sinfonien. Die Sinfonia in B-Dur (1794) ist sein letztes vollendetes Werk. Vermutlich im Wettstreit mit einem anderen Musiker am Hofe, dem böhmischen Komponisten Fr. Chr. Neubauer, entstand dieses Werk für eine Flöte, zwei Klarinetten (als Ersatz von Oboen), Fagott, zwei Hörner und Streicher, in dem er den Bläsern dankbare Aufgaben zukommen ließ.

wann und wo:

Freitag, 14.02.2025, 12.00 Uhr - Montag, 17.02.2025, 13.00 Uhr

Ratzeburg, Christophorus-Haus Bäk

Das Seminar beginnt und endet mit dem Mittagessen!

Kursentgelt:

MAS-Mitglieder: 135,00 €

Nichtmitglieder: 160,00 €

3 Ü/EZ/VP: 371,00 €

3 Ü/DZ/VP p.P.: 344,00 €

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