Vortrag: Felix Mendelssohn Bartholdy - Klassiker oder Romantiker?
Dr. Wolfgang Doebel
MT/1/2022, 17.03.2022, Hamburg - Elbschloss Residenz
Felix Mendelssohn Bartholdy entstammte einer reichen jüdischen Bankiersfamilie. Er und seine ältere Schwester Fanny wuchsen in behüteten großbürgerlichen Verhältnissen auf, die Erziehung folgte jedoch dem Erziehungsethos des Protestantismus, zu dem die Eltern einige Jahre nach Felix' Geburt konvertiert waren. So war schon für die Kinder jeder Moment mit Lernen ausgefüllt.
Zu diesem Zweck wurden die besten Hauslehrer der Zeit engagiert. Für die musikalische Ausbildung war u. a. Carl Friedrich Zelter zuständig, der Leiter der Berliner Singakademie. Durch ihn kamen die Kinder mit der Musik der Wiener Klassiker und Johann Sebastian Bachs in Berührung, woraus sich bei Felix eine große Verehrung für die damals selten zu hörende Musik des Barockzeitalters entwickelte. Es überrascht daher nicht, daß die Musik des Barock und der frühen Klassik sich auf vielfältige Weise in Mendelssohns Berufsleben und in seinen Werken niedergeschlagen hat.
Doch war Mendelssohn ebenso ein Komponist der Hochromantik; mit seinen poetischen „Liedern ohne Worte“ für Klavier etablierte er neben Schumann das romantische Charakterstück, und mit seinen Konzertouvertüren nahm er die Symphonischen Dichtungen von Liszt und Strauss vorweg.
wann und wo:
Elbschloss Residenz, Elbchaussee 374, 22609 Hamburg